Schrecksekunde als Muntermacher
Die 300 Zuschauer im Hawks Nest fühlten sich am letzten Sonntag etwas in der Zeit zurückversetzt, denn wie schon beim ersten Heimspiel gegen die Hemhofen Gechers hatte das Spiel kaum begonnen, als die Gäste bereits das erste Mal jubeln durften. Erstes Play, erster Touchdown gegen die Hawks. Doch im Gegensatz zur Niederlage gegen die Gechers, wussten die Nürnberger gegen die Neustadt Falcons mit dem Rückschlag umzugehen und nutzten ihn als Motivation. Am Ende stand ein ungefährdeter 46:7-Erfolg auf der Anzeigetafel im Hawks Nest.
Bereits die erste eigene Angriffsserie zeigte, wie unbeeindruckt die Hawks waren und dass sie das Heimspiel nicht noch abgeben wollten.
So gelang direkt im Anschluss der Ausgleich durch einen Touchdown von WR Ross McMullen und konnten in der Folge ihren Vorsprung nach und nach ausbauen. Am Ende standen für QB Christian Adorno vier Passing Touchdowns zu Buche, was einen neuen All Time-Rekord für die Hawks darstellt.
Neben McMullen, der noch einen zweiten Touchdown fing, dürften auch die WR’s David Pietz und Max Höfer feiern. Für beide war es jeweils der erste Touchdown ihrer Karriere, was vor allem Offensive Coordinator Bryan Gechter freute: „Die beiden haben die letzten Jahre viel auf der Bank gegessen und wir freuen uns, dass sie nun endlich zeigen konnten, welches Potenzial in ihnen schlummert.“
Angestachelt von der marschierenden Offense, zeigte auch die Defense, was in ihr steckt. Im weiteren Verlauf des Spiel ließ sie nur noch zwei First Downs der Gäste zu.
Kurz vor der Halbzeit wurde es dann kurios: Die Hawks-Defense zwang die Falcons zum Punten und LB Frietjof Behr konnte den Punt blocken. Da nach dem Block nochmal ein Hawks-Spieler hinter der Line of Scrimmage am Ball war, diesen aber nicht sichern konnte, durften die Falcons im Ballbesitz bleiben. Gebracht hat es ihnen jedoch nichts, denn direkt im nächsten Play misslang der Snap und erneut war Behr zur Stelle: Er brachte den Runningback der Falcons, der den Ball aufgenommen hatte, in der Endzone zu Boden und sicherte den Hawks zwei Punkte durch einen Safety und erneuten Ballbesitz.
Weitere Turnover gingen auf das Konto von den DB’s Kai Scharrer und Daniel Wirth, die beide eine Interception fingen. Auch die Punt Returns brachten die Hawks immer wieder in gute Ausgangssituationen für ihre eigenen Angriffe. Insgesamt sechs Touchdowns waren das Resultat und es hätten auch gut und gerne noch ein paar mehr sein können, aber zwei Fumbles in der Redzone verhinderten einen noch höheren Sieg.
Das war auch der einzige Kritikpunkt der Coaches nach dem Spiel: „In engeren Spielen können solche Fehler verhängnisvoll sein, daher müssen wir gerade kurz vor der gegnerischen Endzone Ball Security vor das persönliche Erfolgserlebnis stellen. Wir müssen uns selbst vertrauen, dass wir es als Team im nächsten Spielzug schaffen den Touchdown zu erzielen“, mahnte OC Gechter.
Bereits in zwei Wochen steht wohl ein deutlich engeres Spiel an, in dem die Ansage auch umgesetzt werden muss. Dann ist der derzeitige Tabellenführer und der letztjährige Playoff-Gegner, die Erlangen Sharks, zum letzten Heimspiel der regulären Saison zu Gast im Hawks Nest.
Kickoff am 29.06. ist um 14 Uhr und die Hawks sind dann hoffentlich direkt im Spiel und benötigen keinen weiteren Muntermacher.
Das Spiel steht unter dem Motto „Salute to Service“, das heißt alle Einsatzkräfte aus Polizei, Militär und Rettungsdiensten u.ä. haben freien Eintritt! Einfach Dienstausweis vorzeigen und das Spitzenspiel der Bayernliga Nord um den Einzug in die Playoffs genießen.